Die legendäre 1000er Serie
Neu: Kadett GT/E 2.0
Seit dem 1. Januar 1978 ist auch der Opel Kadett GT/E nicht mehr derselbe wie im Vorjahr. Zumindest dann nicht, wenn von seinem Besitzer ernsthaft ein motorsportlicher Einsatz ins Auge gefaßt ist. Eine ganze Reihe neuer Homologationen haben aus dem Kadett GT/E 1.9 mehr als ein nur um 100 cm³ größeres Auto gemacht.
Natürlich hat man sich aus dem vollen Ausschöpfen der möglichen Hubraumklasse noch einige Kilowatt (oder auch„PS“) zusatzlich versprochen; darüber hinaus jedoch weist der Kadett GT/E 2.0 eine ganze Reihe mehr Veränderungen auf, als auf den ersten Blick sichtbar sind. OEHT Techniker Erich Koch „Das größere Hubvolumen erreichten wir durch die Vergrößerung der Bohrung auf 95,0 mm; der Gesamthubraum wuchs dadurch auf 1979 cm³."
So wurden beispielsweise eigens für den GT/E-Motor Zylinderköpfe mit größeren Ein- und Auslaßkanälen gegossen, die dem Motor die „Atmung“ etwas erleichtern sollen. Eine zusätzliche Ölbohrung mit Distanzrohr im Zylinderkopf verbessert darüber hinaus die Nockenwellenschmierung. Die hydraulischen Stößel des Opel Rallye 2.0 ersetzte man speziell beim GT/E wieder durch mechanische, so das mit den eingebauten härteren Ventilfedern vom Opel-Commodore GS/E-Spezial die Drehzahlgrenze jetzt bei ca. 7000/min liegt. Serienmäßig kommt der große Luftmengenmesser 4.0 zum Einbau.
Wem die so erzielte Leistung von 85 KW (115 PS) nicht ausreicht, der mag auf die Export-Nockenwelle und den gleich großen, doch etwas anders abgestimmten Luftmengenmesser zurückgreifen und somit etwa 96 bis 100 KW (130 bis 135 PS) erreichen. Durch weiteres Aufbohren der Zylinderbohrung auf 95,5 mm Durchmesser ergibt sich ein maximal zulässiger Hubraum von 1999 cm³.
Inzwischen ist auch ein Fünfganggetriebe für den GT/E 2.0 homologiert, und es stehen gleich zwei verschiedene – je nach Einsatzart abgestufte – Getriebe zur Auswahl.
In Verbindung mit den zwei Hinterachsübersetzungen 3.89 und 4.75 ergibt sich damit ein breiter Spielraum für den Sportfahrer. Durch Reifen unterschiedlichen Abrollumfangs lassen sich weitere Feinheiten in den Griff bekommen. Die serienmäßige Sperre mit einem Sperrwert von 40% ist direkt ab Werk auch mit75% lieferbar. Bei dieser Neuentwicklung kann der Sperrwert leicht geändert werden. Desweiteren besteht das Aluminium-Deichselrohr beim neuen GT/E 2.0 aus Stahl. Außerdem wurde
- das Mittellager verstärkt,
- aufgrund des höheren Drehmoments ist die Antriebswelle auf einen Durchmesser von 24 mm vergrößert.
Eine 8,5“-Kupplung ist serienmäßig.
Aus: Opel Sport, Informationen für Sportfahrer 1-78